WIE GESUND SIND PFLANZLICHE MILCHALTERNATIVEN WIRKLICH?

Die gute alte Milch. In Kindertagen stand sie bei vielen von uns beinahe täglich am Speiseplan. Egal ob für den Kakao und zu den Frühstücksflocken am Morgen, bei den Eltern im Kaffee oder zur Beruhigung vor dem Einschlafen mit Honig. Milch galt stets als besonders gesund. „Trink deine Milch, wenn du groß und stark werden willst“ lautete die Devise.

Ihr Ruf hat sich in den letzten Jahren jedoch stark in die gegenteilige Richtung entwickelt. Sie mache krank und dick und viele vertragen sie aufgrund einer Laktoseintoleranz nicht. Andere sind schlichtweg der Meinung, dass es einfach unnatürlich sei, als Mensch die Milch eines Tieres zu trinken. Gründe für den Verzicht auf Milch gibt es viele. Wer sich nun tatsächlich dazu entschließt, findet bei dem Gang in den Supermarkt jedoch viele pflanzliche Alternativen. Doch heißt pflanzlich auch gleichzeitig gesund?  Wir haben uns die gängigen Milchalternativen genauer angesehen, um euch einen kleinen Überblick über ihre Vor- und Nachteile zu verschaffen.

Mandelmilch

+ sehr gute Mineralienquelle

+ enthält viel Kalzium und Magnesium

+ gute Biotinquelle (gut für Haut und Haar)

+ enthält weniger Kohlenhydrate und Kalorien als Kuhmilch

– oft ist viel Zucker zugesetzt. Unbedingt ungesüßte Variante wählen!

– Enthält wenig Eiweiß

 

Sojamilch

+ gleicher Eiweißgehalt bei geringerem Fettgehalt im Vergleich zu Kuhmilch

+ hochwertige Proteinquelle

+ cholesterinfrei

– kann bei hohen Konsum den Hormonhaushalt durcheinanderbringen und so die Fruchtbarkeit beeinflussen

– enthält eventuell genetisch modifizierten Soja

– oft ist viel Zucker zugesetzt. Unbedingt die ungesüßte Variante wählen!

 

Kokosmilch

+ geschmacklich sehr gut

+ enthält viele gesunde Fettsäuren

+ reich an Magnesium und Kalium

– hoher Energiegehalt (250 ml enthalten rund 400 kcal)

 

Hafermilch

+ enthält viele Nährstoffe: zehn Mineralien und 15 Vitamine

+ reich an Biotin

+ magenfreundlich

– geringer Eiweißgehalt

–  enthält oft viele Konservierungsstoffe, teils auch Farbstoffe und fast immer Süßungsmittel (oft Zucker oder Agavensirup)

 

Reismilch

+ gut für Allergiker geeignet

+ mehr ungesättigte als gesättigte Fettsäuren

– enthält nur wenig Eiweiß

– enthält viele Kohlenhydrate und ist selbst ungesüßt sehr reich an Zucker

– wird meist aus weißen, raffinierten Reis hergestellt – viele Nährstoffe sind dadurch bereits verloren gegangen

– wässrige Konsistenz

 

Bei den verschiedenen Milchalternativen aus Nüssen, Soja oder Getreide gibt es also sowohl in geschmacklicher, als auch in gesundheitlicher Sicht, große Unterschiede. In keinem Fall ist der Verzehr dieser unbedingt notwendig. Wie so oft im Leben, kommt es auf die Mischung an.

Als kleinen Tipp können wir jedoch geben: Oft lohnt sich der Blick auf die Verpackung und die Liste der Inhaltsstoffe. Braucht es bei der Kokosmilch etwa nur das Kokosfleisch und Wasser, um daraus die Milch zu gewinnen, findet man bei anderen Produkten eine Reihe von Verdickungs-, Süßungs- und Konservierungsmittel auf der Zutatenliste. Eventuell ist hier dann der Griff zur altbewährten Kuhmilch, doch die natürlichere und bessere Wahl.