(Ent)Spannende Sache

Kein Fitnessfreak der etwas auf sich hält, kommt momentan um das Thema herum: Die Rede ist von Faszientraining. Faszien, bis jetzt bei den meisten als Bindegewebe bekannt, sind der Baustoff, der unseren ganzen Körper durchzieht und uns unsere Form gibt. Das Geflecht aus Bindegewebshäuten kann Rückenschmerzen verhindern, schützt unsere Muskeln vor Verletzungen und sorgt durch den hohen Kollagen-Anteil auch für straffe Haut und eine knackige Figur.

Immer mehr Fitnessstudios bieten es als DAS neue Wundermittel gegen Bindegewebsschwäche (Cellulite) und Rückenschmerzen an. Kein Wunder also, dass alle auf den Trend aufspringen. Studien, die diese Versprechungen belegen, gibt es aber noch keine. Sportwissenschaftler sind skeptisch, aber das Fasziengeschäft boomt – vor allem in Deutschland und Österreich. Wie Faszientraining funktioniert, erklären wir heute kurz.

Was ist Faszientraining?

Beim Faszientraining macht man Übungen aus den vier Trainingselementen: Dehnen, federn, spüren und beleben. Die Bewegungsabläufe sind dabei eine Kombination aus Yoga, fernöstlicher Kampftechnik und klassischer Gymnastik. Neu dabei sind nicht die Übungen, sondern die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die dem Faszientraining zugrunde liegen.

Dehnen: Dehnen löst Verspannungen und hilft, dass die Faszien elastisch bleiben. Beim faszialen Dehnen wird im besten Fall der ganze Körper mit einbezogen.

Federn: Federnde Bewegungsabläufe, wie zum Beispiel Butt Kickers, Hopsalauf und High Knees, sind ein wesentlicher Teil beim Faszientraining. Das Ziel: Das Gewebe zu kräftigen und die elastische Speicherfähigkeit zu trainieren.

Spüren: Mittels Übungen soll die Koordination und Wahrnehmung des eigenen Körpers verbessert werden. Das Training von Bewegungssinn und Tiefensensibilität ist gerade heutzutage, wo die meisten von uns sich zu wenig bewegen, von besonders großer Bedeutung. So können wir unseren Körper besser kennenlernen und im Optimalfall Verletzungen vermeiden.

Beleben: Das Beleben ist die wohl bekannteste Form des Faszientrainings. Mittels spezieller Schaumstoffrollen, -bällen und ähnlichem wird der Flüssigkeitsaustausch im Gewebe angeregt und so Lymphe und Stoffwechselprodukte abtransportiert. Durch die Selbstmassage werden außerdem Verspannungen und Verklebungen gelöst.

Das Unternehmen, das wohl am erfolgreichsten Faszienrollen verkauft, ist die deutsche Firma „Black Roll“.

Was sollte man noch dazu wissen?

Wenn man an schlechten Venen, Besenreisern und/oder an ausgeprägten Lymph- und Durchblutungsstörungen leidet, sollte man vor dem Faszientraining mit dem Hausarzt sprechen.