Weniger ist mehr?

Ihr habt sicherlich auch schon vom Trend des Minimalismus gehört.

Wir alle wissen wie befreiend es sein kann, sich von Dingen zu trennen, die ohnehin schon Monate oder Jahre nicht mehr in Gebrauch waren. Wir kennen das Gefühl, das über uns kommt, nachdem wir endlich wieder mal die Garage, den Kasten oder die Krim-Krams-Schublade ausgemistet haben. Es lässt einen durchatmen und gibt einem ein gutes Gefühl. Man fühlt sich sprichwörtlich erleichtert.

Dass wir in unserer konsumorientierten Gesellschaft eher zu viel an Gütern horten, ist unumstritten.

Da drängt sich der Gedanke eines reduzierteren Lebensstils auf. Manche gehen sogar so weit, ihr Hab und Gut auf das Allernötigste zu beschränken. Ihr Motto: Weniger Besitz – mehr Glück!

Die Idee des „einfachen Lebens“ ist nicht neu, bereits im zweiten Jahrhundert rief der Philosoph Marc Aurel zur Reduktion auf das Einfache und Wesentliche auf. Doch in unserer modernen Zeit, wo wir der Dauerpräsenz an Angeboten und Möglichkeiten, Geld auszugeben, ausgesetzt sind, erlebt diese Lebensphilosophie einen neuen Aufschwung.

Das Konzept sieht vor, dass man auf unnötige Dinge verzichtet und damit einen Gewinn an Lebensqualität und Freude fördert. Anhänger des reduzierten Lebensstils sind davon überzeugt, dass ein übermäßiger Konsum Stress bedeutet. Dabei beziehen sie sich nicht nur auf Konsumgüter, sondern auch auf Zeit. Ziel ist es, sich bewusst auf das Wesentliche zu fokussieren.

Ein Entrümpeln von unnötigen Dingen und Tätigkeiten soll zu mehr Freiheit und Gelassenheit führen. Wer sich um weniger kümmern muss, hat weniger Verpflichtungen, weniger Sorgen und weniger Stress. Zudem gesellt sich auch der Aspekt von Nachhaltigkeit und Umweltschutz bei einem bewussten Konsumverhalten.

Minimalismus kann in vielen Bereichen angewendet werden: im Schrank, am Schreibtisch, im Einkaufswagen (fast fashion), im digitalen Konsum, auf der Festplatte, am Smartphone, in der Freizeitgestaltung, bei sozialen Kontakten, in der Ernährung, bei der Dekoration, in der Erreichbarkeit,
bei Abos, im Kopf (Gedankenkarussell) …

Vielleicht können wir durch ein Bewusstwerden darüber, was wir alles besitzen, was wir wirklich brauchen und auf was wir eigentlich gut verzichten können, zu mehr Dankbarkeit und Wertschätzung kommen.

 

„Das Leben ist einfach, aber wir bestehen darauf, es kompliziert zu machen.“

Konfuzius, Philosoph

 

Passend zum Thema haben wir einen Filmtipp für euch: Die deutsche Produktion „100 Dinge“ mit Matthias Schweighöfer zeigt auf humorvoll-sinnreiche Weise, dass es im Leben oft nicht so sehr auf das Was und Wieviel ankommt, sondern vor allem auf das Warum.

 

Habt ihr dieses Wochenende schon was vor? Wir wäre es mit Ausmisten?