Beitrag von Carina Gruber.
Für einige ist das Wochenende da, um fernsehend die Couch zu hüten oder es sich mit einem Buch ein bisschen gemütlich zu machen. Bei mir ist dies nicht der Fall. Wenn ich nicht gerade mit der Motorsäge arbeite oder mit dem Traktor fahre, gehe ich mit meinem Nachbarn in sein Revier.
„Ins Revier gehen“ bedeutet unter Jägern in ihren zuständigen Jagdabschnitt zu gehen, um das Wild zu jagen, aber auch dessen Umgebung zu hegen und zu pflegen. Was nämlich viele nicht wissen ist, dass Jäger auch für den Waldschutz zuständig sind. Besonders der Jungwald braucht viel Aufmerksamkeit und Pflege. Um die Knospen und Triebe der Setzlinge zu beschützen, gibt es vier Varianten:
- Die Naturverjüngungsflächen einzäunen
- Den Terminaltrieb mit einem chemischen Mittel bestreichen oder besprühen
- Verbiss-Manschette am Terminaltrieb anbringen
- Mit Schafwolle ummanteln
Achtet beim nächsten Waldspaziergang auf eingezäunte Bäumchen oder ob die kleinen Wipfel (Baumspitzen) angemalt sind. Das sind Vorbeugungsmaßnahmen für den Wildverbiss.
Wird der Pflege nicht korrekt nachgegangen, kann es sein, dass Forstarbeiter oder Bauern die Bäume nicht mehr zur Weiterverarbeitung verwenden können. Im schlimmsten Fall nisten sich Borken-Käfer ein, ein absolutes Horror-Szenario für Waldbesitzer. Sollte der Wald nicht ordnungsgemäß geschützt bzw. gepflegt werden, haftet der Jäger, der in diesen Jagdabschnitt zuständig ist.
In Notzeiten, wie dem Winter, müssen wir öfter ins Revier gehen, da wir die Rehfütterung mit Körnerfutter befüllen müssen. Durch den Schnee und die eingeschränkte Vegetation ist die Äsung (Nahrung) nicht so gegeben, wie im Sommer und das Wild benötigt hierbei etwas Unterstützung.
Nur weil ich einen Jagdschein besitze, heißt es noch lange nicht das ich alles schießen darf. Hierfür gibt es einen Abschussplan. Darin ist genau beschrieben was ich schießen darf und nicht. Wenn das Rehwild Schusszeit hat, gehts richtig los. Man „sitzt an“ und wartet bis das richtige Tier vor der Linse kommt. Nach stundenlangem Warten ist es dann so weit. Das zu schießende Reh ist aus der Deckung (Versteck) aufgetaucht, ich visiere an und schieße. Ich habe das Niederwild genau hinter dem Blatt (Idealstelle hinter dem Schulterblatt) getroffen. „Waidmannsheil und Waidmannsdank“ wird mir zugerufen. Anschließend wird der Kadaver aus dem Wald abtransportiert und zur Weiterverarbeitung gebracht.
Ich könnte noch viel mehr über die Jagd schreiben, da es ein sehr umfassendes Thema mit vielseitigen und spannenden Teilbereichen ist. Wenn ihr Fragen habt, könnt Ihr jederzeit vorbeikommen oder euch bei mir melden und ich gebe euch weitere Information zur Jagd.
Waidmannsheil, eure Carina 😊