Neue Gewohnheiten statt guter Vorsätze

Sie gehören zu Silvester wie „Dinner for One“, Raclette und in normalen Jahren das Feuerwerk: Die immer gut gemeinten doch meistens schnell gescheiterten Vorsätze. Zucker aufgeben, mit dem Rauchen aufhören, mehr Sport treiben, weniger Screentime, unangenehme Termine nicht mehr aufschieben, früher ins Bett gehen, früher aufstehen, direkter sein, nicht immer alles sagen was man denkt … ihr merkt schon die Liste ist unendlich.

Euch kommt das bekannt vor? Kein Wunder! Jeder Mensch hat Verhaltensmuster die er/sie gerne ändern würde. Leider hilft der Jahreswechsel dabei nur selten die alten Gewohnheitsmuster zu durchbrechen. Der Mensch ist schlussendlich doch ein Gewohnheitstier, denn diese vermitteln uns ein Gefühl von Sicherheit und Vertrautheit in einer Welt, in der sich sonst vieles viel zu schnell ändert.

Weil unser Gehirn hier aber nicht zwischen guten und schlechten Gewohnheiten unterscheidet, stecken wir in einem Teufelskreis fest. Wir ihr aus euren guten Vorsätzen Gewohnheiten machen könnt und die dann auch beibehaltet, zeigen wir euch heute in zehn Schritten.

1. Fokussieren
Quantität ist nicht Qualität, deswegen fangt mit einer Veränderung nach der anderen an. Wer zu viel auf einmal will ist zum Scheitern verurteilt.

2. Präzisieren
„Ich mache zukünftig mehr Sport.“ Mit Wischiwaschi-Vorsätzen wie diesem seid ihr zum Scheitern verurteilt. Formuliert euer Ziel zukünftig mit der SMART-Methode: spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert. Wie zum Beispiel: „Ich mache ab jetzt zwei Mal pro Woche Sport. Montags Kardio und freitags Krafttraining. Die Tage an denen ich trainiert habe, trage ich mir im Kalender ein und überprüfe nach zwei Monaten wie konsequent ich war.“

3. Begründen
Um zu vermeiden, dass man vorschnell das Handtuch wirft, sollte man sich im Vorhinein ganz genau aufschreiben, warum man es machen will und was einem diese Gewohnheit langfristig bringen wird. Außerdem: Mit welchen Ausreden wird man sich vermutlich selbst geben, um es nicht machen zu müssen und wie kann man diesen entgegnen?

4. Fixieren
Mag zwar vielleicht etwas altmodisch klingen aber notiert euch das alles mit Stift und Papier. So schafft man einen verbindlichen Vertrag mit sich selbst und kann den anschließend sogar unterschreiben.

5. Visualisieren
Stellt euch bildlich schon einmal vor wie gut ihr euch fühlen werdet, wenn ihr euer Ziel erreicht habt. Was wollt ihr dann mit eurem Erfolg machen? Stellt euch die Szene möglichst ausführlich vor und holt diese Erinnerung hervor wenn ihr ans Aufgeben denkt.

6. Runterbrechen
Nicht nur die Anzahl der Vorsätze, sondern auch deren Schwierigkeit ist zu bedenken. Startet nicht von null auf hundert, sondern fangt lieber klein an und steigert euch dann langsam.

7. Absichern
An welchen Umständen könnten die geplanten Vorsätze scheitern? Die Familienfeier, auf der es die Lieblingsnachspeise gibt, auf die ihr nicht verzichten könnt? Die Woche Wellnessurlaub im Februar in der ihr euren Sportkurs nicht machen könnt? Spielt diese Frage im Vorhinein durch und überlegt euch einen Plan B.

8. Verkünden
Wen man die eigenen Ziele öffentlich macht, steigert es den eigenen Antrieb sie auch durchzuziehen. Dahinter steckt das Prinzip der sozialen Kontrolle. Weil es uns peinlich wäre zuzugeben, dass wir gescheitert sind, halten wir eher durch. Und wenn wir wissen, dass jemand an uns glaubt, wachsen wir über uns selbst hinaus.

9. Prüfen
Am besten schon am Start festlegen, wann und wie der Erfolg der neuen Gewohnheit überprüft wird. Macht sie euer Leben besser? Könnt ihr sie ohne zu viel Aufwand in euren Alltag integrieren? Falls nicht sollten die Rahmenbedingungen noch einmal geprüft werden.

10. Dranbleiben
Rückschläge sind normal. Seid nicht zu streng mit euch selbst, wenn ein oder zwei Mal nicht wie geplant funktioniert, sondern versucht trotzdem dran zu bleiben. Wichtig ist es, in genau diese Situation nicht das Handtuch zu werfen.

Viel Erfolg und Freude mit euren neuen Gewohnheiten!