Da liegt doch was in der Luft!

Die Tage werden wieder länger, die Temperaturen steigen, die ersten Blumen sprießen aus der Erde und in den Gastgärten kann man auch schon langsam wieder sein erstes Eis in der Sonne genießen. Der Frühling kann ja so schön sein! Doch viele von euch haben vermutlich schon bemerkt, dass es nicht nur Frühlingsgefühle sind, die derzeit in der Luft liegen. Richtig – die Heuschnupfen-Zeit hat wieder begonnen.

Heuschnupfen kann als Volkskrankheit betitelt werden, denn es leiden tatsächlich mehr als 16 Prozent der Österreicher darunter. Vielleicht ist von euch auch jemand dabei, der sich bereits mit einer laufenden Nase und tränenden Augen herumplagen muss.

Doch was ist Heuschnupfen eigentlich und kann man auch etwas dagegen tun? Wir sind dieser Sache mal etwas genauer auf den Grund gegangen.

Allgemeines

Der Heuschnupfen (oder auch allergische Rhinitis) ist eine allergische Reaktion auf umherfliegende Pollen bzw. auf bestimmte Eiweißstoffe in diesen Pollen, die unser Immunsystem austricksen. Der Körper hält die Pollen für schädliche Eindringlinge und bekämpft sie mit teils sehr starken Reaktionen, so wie er es eben auch bei richtigen Krankheitserregern tut. Niesattacken, eine laufende Nase, Husten und tränende Augen sind die Folge und zugleich die Symptome einer vorliegenden Allergie.

Zu den verschiedenen Jahreszeiten blühen verschiedene Gräser und Blüten, daher unterscheidet man wie folgt:

  • Frühjahrs-Heuschnupfen: Pollen von Bäumen, z.B. Birke, Erle, Hasel, oder Esche
  • Sommer-Heuschnupfen: Gräser-/Getreidepollen
  • Herbst-Heuschnupfen: Kräuterpollen, „Unkräuter“, besonders Beifuß, Ragweed (Traubenkraut)
  • Ganzjahres-„Heuschnupfen“: Neben dem allergischen Schnupfen zur Pollenzeit sind möglicherweise heimliche Mitbewohner wie Hausstaubmilben und Schimmelpilze die Ursache der Beschwerden.

Allergischer Schnupfen ist keineswegs harmlos, da er zu Asthma führen kann. Daher sollte bei Verdacht unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, um eine Asthmaerkrankung verhindern zu können.

Liegt eine Allergie vor?

Festgestellt wird die Allergie in der Regel zuerst durch einen beinahe schmerzlosen Hauttest/ Pricktest. Hierbei werden Testsubstanzen auf die Haut getropft und die oberste Hautschicht angeritzt. Erkennt man nach etwa 15 Minuten gewisse Hautreizungen (ähnlich wie bei Gelsenstichen), liegt eine Allergie vor.

Es besteht auch die Möglichkeit eines Bluttests, der jedoch aufwändiger und kostspieliger ist. Daher wird dieser nur in zweiter Instanz durchgeführt, sollte es beim Hauttest zu Auffälligkeiten bei bestimmten Substanzen gekommen sein. Bei Verdacht auf Asthma wird auch die Lungenfunktion überprüft.

Was kann man dagegen tun?

In erster Linie gilt es, den Auslöser zu vermeiden. Doch da dies in der Praxis denkbar schwer umzusetzen ist, gibt es heutzutage spezielle Medikamente in Form von Tabletten, Nasensprays und Augentropfen. Auch gewisse Allergie-Impfungen, genannt „spezifische systemische Immuntherapie“ oder „Hyposensibilisierung“ sind möglich.

Außerdem gibt es noch ein paar Tipps, um die Allergie zu dieser Zeit etwas erträglicher zu gestalten:

  • Lasst bei Pollenflug Fenster und Türen geschlossen, haltet euch an Tagen mit starker Pollenbelastung, wenn möglich in geschlossenen Räumen auf bzw. verwendet Pollenschutzgitter.
  • Auf dem Markt sind Pollenschutzgitter für Fenster erhältlich. Eine spezielle Struktur verhindert das Eindringen von nahezu 90 Prozent der Pollen.
  • Pollenfilter fürs Auto: Pollenfilter sind für alle gängigen Automarken erhältlich.
  • Sonnenbrillen können einen Teil der Pollen abhalten.
  • Haare und Gesicht waschen, Brille reinigen und Kleider nach einem Aufenthalt im Freien wechseln.
  • Mithilfe eines Pollenflugkalenders lässt sich feststellen, wann und wo welche Pollen vermehrt unterwegs sind.
  • Für Pollenallergiker empfohlen sind Reiseziele in den Bergen oder am Meer.

Außerdem: Kinder, die ständig Zigarettenrauch ausgesetzt sind, haben ein deutlich erhöhtes Allergierisiko. Rauchfreies Aufwachsen trägt somit maßgeblich zur Allergievorbeugung bei!