Jetzt wird gebouldert!

Erst einmal die gute Nachricht: Bouldern ist für jedermann/-frau unabhängig von Größe und Alter erlernbar. Außerdem hängt der Erfolg als Boulder- und Kletterlaie nicht unbedingt von der eigenen Fitness ab.

Was ist bouldern?

Bouldern unterscheidet sich vom Klettersport vor allem dadurch, dass nicht gesichert wird. Das heißt, es wird nur in Absprunghöhe (bis 4,5 Meter) und ohne Seil und ohne Partner geklettert. Ein weicher Mattenboden sorgt dafür, dass man bei Sturz oder Absprung nicht verletzt wird.

Während beim Klettern vor allem die Ausdauer zählt, ist beim Bouldern Köpfchen und Muskelkraft gefragt. Ein muskelbepackter Körper aus dem Fitnessstudio hilft aber selten, denn wer zu viel Muskelmasse und diese nicht speziell für das Bouldern aufbaut, trägt nur unnötiges Zusatzgewicht mit sich rum.

Was braucht man dafür?

Die Ausrüstung fällt beim Bouldern sehr minimalistisch aus: Kletterschuhe, einen Chalkbag (also einen Beutel für dein Magnesiapulver) und vielleicht noch eine Bürste um dreckige Griffe wieder mehr Reibung zu geben. Tipp: In der Anfangszeit kann man sich alle dieser Sachen noch ausleihen. In den meisten Hallen werden Schuhe verliehen und den Chalkbag und die Bürste darf man bestimmt von anderen mitbenutzen. Das Magnesiapulver wird übrigens zum Trocknen der Hände benutzt.

Was muss man wissen?

Ein weiterer Vorteil von Bouldern, anstatt wie bei vielen anderen Sportarten die Anfangszeit mit Theorie und Trockenübungen zu verbringen, kann man hier direkt drauflosklettern. Denn nur mit regelmäßiger Übung und viel Geduld kommt man beim Bouldern weiter.

Es gibt allerdings auch hier ein paar Basics, die man wissen sollte:

  1. Die Routen (werden beim Bouldern auch als Boulder oder Problem bezeichnet) sind durch gleichfarbige Griffe und Tritte gekennzeichnet. Außer diesen darf auch die Wand und die drauf montierten Erhebungen aber keine andersfarbigen Griffe verwendet werden.
  2. Der Start- und der Zielgriff sind vorgegeben und werden mit farbigen Schnipseln gekennzeichnet. An der Farbe des Schnipsels oder der der Griffe kann der Schwierigkeitsgrad der Route erkannt werden – hier hat jede Halle andere Richtlinien.
  3. Ziel ist es, den als letzten markierten Griff zu erreichen und sich für mindestens drei Sekunden zu halten.

Und noch ein paar Regeln zur eigenen und der Sicherheit der anderen:

  1. Sturzraum freihalten! Das bedeutet, wenn gerade jemand an der Wand hängt, sollte der Mattenbereich darunter nicht betreten werden. Leider wird das vor allem im Indoor-Bereich oft zu wenig beachtet und kommt so zu Kollisionen.
  2. Erst Blick nach unten, dann Abspringen. Gerade eben, weil sich manche nicht an die 1. Regel halten, ist es wichtig vorm Absprung zu kontrollieren ob ich Leute auf der Matte unter einem aufhalten.
  3. Abspringen oder Abklettern? Ab einer gewissen Höhe empfiehlt es sich, erst ein Stück abzuklettern und dann erst auf die Matte zu springen.

Und zum Schluss noch eine Boulder bzw. Kletter Weisheit: „Fürchte dich nicht vor dem Fall, fürchte dich davor, es nicht versucht zu haben.“